Fotografieren lernen, welche Kamera solltest du dir holen?

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Fast jeder Fotograf, der etwas aktiver ist auf Social Media oder auch offline hat schon diese eine Frage gestellt bekommen. Was für eine Kamera nutzt du?

Diese Frage möchte ich gerne aufgreifen und meine Meinung dazu schreiben. Hierbei soll es darum gehen, welche Kamera solltest du dir holen, wenn du Fotografieren lernen möchtest.

Die Megapixel sind superwichtig!

Urlaubsbilder Fotografieren
fotografiert mit Nikon D50

Du spürst hoffentlich die kleine Ironie in der Überschrift mitschwingen.
Es geht natürlich nicht primär um die Megapixel.
Ich weiß, es ist großartig und schön eine 45 Megapixel zu präsentieren wie eine 12 oder 24 Megapixel Kamera.

Doch hier ein paar Gedanken dazu.
Mehr Megapixel bedeutet, du brauchst mehr Speicher und du brauchst mehr Rechenpower für die spätere Bildbearbeitung. Ebenso hast du (Stand 2021) oft eine schlechtere Lowlight Qualität.

Bedeutet bei Events oder auch zu später Stunde, ist das Mehr an Megapixel eher von Nachteil. Hier haben die niedrigeren Megapixel oft bessere Resultate. Der Grund dafür ist die Dichte der Pixel auf dem kleinen Sensor. Einfach gesagt, mehr Zwischenraum, niedrigeres Grundrauschen und anders herum.

Mehr Megapixel sind jedoch nicht immer schlecht, das möchte ich gar nicht sagen. Ich fotografiere in bestimmen Situationen auch liebend gerne mit 45 MP wie mit 12 oder 24. Das ist zum Beispiel bei Portraits und Produkten.

Hier ein kleiner Gedankengang, wann ich gerne mit viel MP arbeite.
Portrait-Shooting im Studio, wenn vorher noch nicht ganz klar ist welcher Ausschnitt gewählt werden soll.
Produkte, generell! Hier ist es oft so, dass die Bilder auch für den Druck genutzt werden und deswegen lieber mehr MP.
Freie Arbeiten. Hier will ich einfach frei sein und weil ich natürlich auch ein Detailverliebter Retoucher bin, liebe ich es, wenn ich jede einzelne Pore sehe :-D.

So das war es auch schon.

Wo nutze ich eher weniger MP?
Eventfotografie, mach einmal eine Dokumentation mit 45 MP und du weißt von was ich rede.
Headshots die nur digital genutzt werden. Ebenso Portraits, die nur digital genutzt werden oder auf Visitenkarten kommen.

So und jetzt kommt wahrscheinlich ein Schock für alle Megapixel Verliebten, ich fotografiere die meisten Aufträge mit einer 12 MP Kamera :-O.

Wenn du Fotografieren lernen möchtest dann ist wichtig das System zu verstehen, Magapixel sind hier erst einmal zweitrangig. Behalte immer im Hinterkopf, für was du die Bilder nutzen willst. Sind deine Bilder größtenteils auf deiner Website oder auf den Sozialen Medien zu sehen, dann hast du dort eine Auflösung von vielleicht 2MP.

Aus diesem Grund spar dir lieber das Geld und investiere in ein gescheites Objektiv, am Ende findest du meine Empfehlungen zu Brennweiten für die Portraitfotografie.

Welches Budget hast du?

Wo wir schon beim Sparen sind. Was für einen Preisrahmen hast du denn generell?
Meine erste Kamera war die Nikon D50 mit einem 18-55mm Kit-Objektiv, dazu eine kleine Tasche, eine SD Karte von 2GB und 2 Akkus. Das Ganze habe ich gebraucht auf EBAY erstanden für damals ca 500 EUR.

Ich habe mir diese geholt während meiner Fotografen Ausbildung. Das bedeutet ich musste sparen. Keine Partys, kein Alkohol, keine Zigaretten für 2,5 Monate. Ich war 19 Jahre, ich denke du weißt was das für mich bedeutet hat.
Es war so ein geiles Gefühl diese Kamera endlich zu haben. Es war auch damals nicht die krasseste Kamera, jedoch war es meine erste DSLR die ich mir selbst geleistet hatte.

Überleg dir zuerst was du wirklich, wirklich brauchst. Leg dir einen Rahmen fest. Dann schau dich um was es alles gibt. Das Schöne an den heutigen Kameras ist, dass du egal mit welcher, ein super Ergebnis haben wirst. Die Technologie ist so extrem geworden es ist unfassbar.

Natürlich kenne ich auch die Gedanken die einen quälen, was wenn diese Kamera besser ist, was wenn ich doch mal in einen anderen Bereich gehen will?

Wenn du Fotografieren lernen willst dann zählt zunächst das du verstehst, wie es funktioniert.

Du musst das System verstehen

Blende Fotografie für Anfänger

Am Anfang solltest du deinen Fokus auf das Verstehen und Lernen legen.
Wenn du es verinnerlicht hast, dann kannst du jede Kamera nutzen und dich dann für eine bestimmte Marke und andere Kriterien kümmern.

Was meine ich mit Verstehen?

  1. Schau dir den Grundaufbau einer Kamera an.
  2. Wie spielt alles zusammen.
  3. Was bedeutet Blende, Zeit und ISO.
  4. Wie spielen diese drei Komponenten zusammen?
  5. Was ist Licht, wie kann ich es beeinflussen oder steuern.

Gerade am Anfang wirst du so viel mit der Technik beschäftigt sein das es egal ist ob du die beste Kamera der Welt in der Hand hältst oder nur die Second-hand von EBAY.
Oder willst du derjenige sein der von seiner Kamera geführt wird und sie die Bilder macht? Oder willst du die Kontrolle über die Bilder haben und deine Kreativität freien Lauf lassen?

Was ich damit meine?

Naja, es gibt so manche „Möchtegernfotografen“ die mir bei Aufträgen begegnen und mir voller Stolz zeigen mit was für einer tollen Kamera sie fotografieren. Natürlich das letzte Modell und auch das teuerste. Doch ein kleiner Blick auf die Einstellungen zeigen mir dass sie der Kamera die volle Kontrolle geben und in Vollautomatik Modus fotografieren. Die Bilder die ich dann über ein paar Ecken sehe, lassen mich einfach nur schmunzeln.

Bitte versteh mich nicht falsch, jedem das Seine. Doch ich bitte dich lerne Fotografieren, lerne wie alles zusammenspielt und geh dann an die Sache und hol dir die mega geile high Pixel Kamera. Nicht andersherum. Die Kamera ist nur so gut wie derjenige der dahinter steht ;-). Oder so wie ein Fotografie Lehrer mal gesagt hat. Das Bild entsteht nicht in der Kamera, sondern in dem Ding zwischen deinen beiden Ohren.

Also lerne Blende, Zeit und ISO und lege eher den Fokus auf den Bereich wo du fotografieren willst bevor du dir eine teure Kamera holst.

In welchen Bereich willst du fotografieren?

Hast du dich schon mal gefragt, was du fotografieren willst?

Mein Fokus war 2010 sehr auf Dokumentation und Portraits.
Das bedeutet, ich benötigte eine Kamera die gute Lowlight Funktionalität hat und auch gut mit natürlichem Licht kann. Ebenso sollte sie mein Alltags Working Horse werden. So habe ich mich damals für die D700 und ein 28-75mm f2.8 von Tamron entschieden. Und das tolle ist, diese Kamera macht nach über 10 Jahren und über 75.000 Auslösungen immer noch einen sau guten Job.

Was ist mit Aufträgen, die nach mehr verlangen?
Dann leihe ich mir eine bei Delight-Rent für genau diesen Job.

Such dir einen Bereich raus der dir richtig Spaß macht und wo du Tag und Nacht dich damit beschäftigen könntest und such nach einer Kamera, die genau dazu passt. Wenn du mal Ausflüge in die Produktfotografie oder High-End Beauty Retusche machst, dann leih dir doch einfach für diese Ausflüge das Equipment.

Für den Start würde ich dir raten das Budget so niedrig wie möglich zu halten und mehr Zeit in das Lernen von dem Zusammenspiel der Kamera zu legen, dass es dir in Fleisch und Blut übergeht.

Reicht auch ein Smartphone zum Fotografieren?

Wenn du das Budget so niedrig wie möglich halten sollst, dann fragst du dich bestimmt auch, ob nicht auch ein Smartphone seinen Job gut für den Anfang macht?

Ja, voll und ganz!

Die heutigen Smartphones haben sogar die Möglichkeiten in RAW zu fotografieren.
Was du natürlich nicht machen solltest, alles in Vollautomatik zu fotografieren.

Stell in deinem Smartphone in den Pro -Modus (so heißt es bei mir), einfach in den Manuellen Modus, wo du wirklich alles von Hand einstellen musst. Das geile an der Sache ist, du siehst genau was du da einstellst.

Nur ab einer bestimmten Zeit, verändert sich glaube ich nicht mehr viel, da ist es dann eher testen und noch mal testen. Aber das ist doch die beste Möglichkeit, um ein Verständnis zu bekommen wie die einzelnen Einstellungen zusammenspielen.

Ein Smartphone hat heutzutage eh jeder, deswegen, nutze es und lerne das Zusammenspiel und wenn du es verstanden hast, kauf dir eine Kamera.

Fazit

Du siehst ich gebe dir keine direkte Kaufempfehlung für eine bestimmte Kamera, dennoch hoffe ich das du einige Überlegungen mitnehmen kannst, bevor du dir eine Kamera anschaffst.

Einen kleinen Rat möchte ich dir dennoch geben, oder besser nicht dennoch geben, sondern einen Tipp für eine bestimmte Art von Kamera Typ. Und zwar eine spiegellose Kamera. Bei den meisten spiegellosen System hast du eine direkte Vorschau was du fotografierst im Sucher. So verlierst du nicht so schnell die Motivation und probierst mehr aus und spielst mehr herum. Das ist enorm wichtig und bringt dich auch weiter. Auch wenn ich immer noch etwas kritisch den spiegellosen Systemen gegenüberstehe würde ich es einem Einsteiger auf jeden Fall empfehlen.
Hier meine einzige Empfehlung, aber nur weil ich auch mit dem Gedanken gespielt habe mir diese Kamera als kleine Alternative zu holen.

Die Nikon Z50.

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Welche Kamera nutzt du?

Lasst uns eine Liste erstellen für alle Einsteiger, die mit der Fotografie starten und auf der Suche sind.
Welche Kamera nutz du und in welchem Bereich fotografierst du damit?

Die besten Brennweiten für Portraitfotografie

Hier meine Empfehlungen für alle die in der Portraitfotografie starten wollen.

50mm f1.8

Gerade am Anfang aus Kostengründen und auch um mit offenen Blenden zu fotografieren, ein 50mm f1.8. Diese Art Objektiv gibt es für fast alle Marken und sind oft recht günstig, sehr geil um damit Ganzkörper oder auch die amerikanische Einstellung zu fotografieren. Und um eben die offene Blende mal zu testen, was ein sehr schönen blurry Hintergrund macht.

28-75mm f2.8

Eine Allrounder Optik, diese Linse hat fast jeder Fotografen. Sie ist für sehr viele Situationen ausreichend, was sie so alltagstauglich macht. Diesen Brennweitenbereich gibt es auch oft für alle Marken. Manchmal ist es auch 24-70mm oder so ähnlich. Achte jedoch auf die durchgängige Blendenzahl von 2.8 oder besser 1.8.

85mm f1.4

Die ultimative Linse für Portraits, für mich jedenfalls. Du bist nicht zu weit weg und hast dennoch eine sehr große Brennweite, um ein schönen blurry Hintergrund zu bekommen. Ich habe jetzt schon ein paar Mal mit dieser Linse fotografiert und je nach Situation auch mit Blende 1.4 und es ist einfach überragend. Ich liebe diese Linsen.

Das sind meine drei Empfehlungen, um einzusteigen in die Portraitfotografie.
Je nach Budget und wenn es nur für eine Linse reicht, würde ich dir auf jeden Fall das Zoom 28-75mm f2.8 empfehlen.

Bücher über Fotografie – Die 5 Besten und warum es sich lohnt sie zu lesen

kunst der fotografie

Bücher über Fotografie gibt es wie Sand am Meer.
Eigentlich verrückt.
Da sich alle im Großen und Ganzen immer dem gleichen Thema widmen.
Nur eben etwas anders aufgebaut.

Und genau hier liegt der Unterschied zwischen den Büchern über Fotografie.
Manche Autoren können es einfach richtig geil rüber bringen und manche eben nicht.

Und weil ich persönlich am meisten von Büchern lerne und Inspiration bekomme, gebe ich heute meine Buchempfehlungen raus.

Manche Bücher beschäftigen sich mit der Fotografie an sich.
Manche beinhalten Tutorials und Setups zum Nachmachen.
Andere geben schlicht und einfach Inspiration.

 

Die Kunst der Fotografie

Buch über Fotografie - Kunst der Fotografie
Dieses Buch ist großartig!
Auch wenn ich nur ab und an darin schmökere, gibt es mir immer wieder Inspiration für Neues.

Dabei gibt dieses Buch viel Wissen zum Besten.
Es sind Grundlagen der Fotografie enthalten.
Aber auch reine Theorie Teile.

Dennoch sollte das Buch nicht wie ein klassisches Fotografie-Praxis Buch gesehen werden.

Die Bilder sind oft beeindruckende Landschaftsaufnahmen.

Es ist viel Lesestoff, welcher aber sehr interessant ist.
Da ich jedoch vieles schon kenne, blättere ich oft nur zu bestimmten Kapiteln.

Allein die Bilder sind es jedoch schon Wert das Buch zu kaufen.
Wer jedoch eine 1zu1 Anleitung sucht ist hier, meiner Meinung, nicht gut beraten.
Eher um tiefer in die Fotografie einzusteigen.

Photography des 20. Jahrhunderts

Buch über Fotografie - Fotografie des 20. Jahrhunderts

Für die Zugfahrt zu empfehlen.
Hier werden die größten Fotografen/Künstler aufgelistet.
Dazu gibt es immer einige Bilder und die Lebensgeschichte dazu.

Um Fotoideen zu sammeln, ist dieses Buch wirklich inspirierend.
Wer es nicht so mit Geschichten von Leuten hat, sollte lieber die Finger weg lassen.
Hier gibt es keine Anleitungen, Setups oder sonst was.

Wer gerne liest wie das Leben von berühmten Fotografen verlief und öfters länger mit dem Zug fährt.
Der wird seine Freude an diesem Buch haben.

Bildkomposition und Bildwirkung in der Fotografie

Buch über Fotografie - Bildkomposition und Bildwirkung

Wo platziere ich mein Motiv.
Und wieso sollte ich es dort platzieren.

Was ist der Warm-Kalt Kontrast.
Vordergrund, Hintergrund Beziehung was ist das.

Wenn dir das Alles Sorgen bereitet.
Dann bist du bei diesem Buch gold richtig.

Hier bekommst du alles zu Komposition, Wirkung, Goldener Schnitt usw.
Gerade während meiner Ausbildung habe ich öfters in diesem Buch gelesen.

Es kann manchmal etwas langatmig sein aber ja, so ist das eben. :-)

Porträtfotografie

Buch über Fotografie - portraitfotografie

Dieses Buch deckt so ziemlich alles ab was mit Menschen zu tun hat.
Portrait mit natürlichem Licht, Hochzeitsfotografie, Beauty-Fotografie, Street-Fotografie und was weiß ich noch.

Dazu gibt es immer ein Kapitel, welches von einem Profi in diesem Bereich handelt.
Dieser gibt Einblicke in seine Arbeit, Anleitungen zu Lichtsetzung, Bildbearbeitung usw.

Das Buch ist wirklich schön gestaltet, wie ich finde.
Und macht deswegen noch mehr Spaß es zu lesen.

Ich finde es immer interessant Einblicke zu bekommen, wie jemand Arbeitet.
Gerade von Personen die schon ganz gut im Geschäft sind.

Durch die vielen Bilder ist es aber auch eine kleine Inspirationsquelle.
Wenn ich etwas Zeit habe schau ich mir einfach nur die Bilder an, lese vielleicht ein bisschen und bekomme so neue Ideen.

Kreative Blitzpraxis

Buch über Fotografie - kreative blitzpraxis

Alle die sich mit ihrem Aufsteckblitz noch nicht so zurecht finden, haben hier die Lösung.

Manche Bilder in dem Buch finde ich nicht so ansprechend.
Aber dafür soll dieses Buch ja auch nicht da sein.
Es gibt Tipps wie du mit deinem Aufsteckblitz bessere Bilder fotografierst.

Manchmal sind Anleitungen dabei, wie du dir selber etwas bastelst um Geld zu sparen.

Hier werden dann auch wieder verschiedene Bereiche abgedeckt.
Von Portrait, Food bis hin zu Münzen.
Alles nur mit Aufsteckblitzen fotografiert und etwas Zusatzmaterial was selber zusammen gebastelt werden kann.

Klare Kaufempfehlung für alle die Ideen brauchen, was sie mit ihrem Aufsteckblitz fotografieren sollen.
Ein bisschen Lichttheorie ist auch mit drin, was für mich die Sache rund macht.

Kribbeln im Kopf

Buch über Fotografie - kribbeln im kopf

Ein klares Nicht-Fotografie Buch.
Dennoch will ich es hier mit rein packen.
Es hat mir schon so viele Ideen gebracht.
Und wer gut gestaltete Bücher liebt hat hier wirklich seine Freude.

Das Buch ist gut und locker geschrieben.
Es ist sehr schön gestaltet und es befasst sich mit der Ideenfindung.

Meist für größere Werbeagenturen.
Dennoch liebe ich dieses Buch.

Wenn du mal an diesem Buch im Buchhandel vorbei kommst, schnapp es dir und lies ein bisschen darin.
Vielleicht merkst du dann was ich meine.

Eine klare Kaufempfehlung will ich hier für das Buch nicht raus geben.
Es ist einfach kein Buch über Fotografie.

Wer jedoch Ideen braucht, oder wissen will wie man solche entwickelt, dem sei es empfohlen.

Was für Bücher kannst du noch empfehlen?
Schreib es in die Kommentare.

Objektiv Definition | Fotografieren lernen

Hier erfährst du alles zu Objektiv Definition.
Nikon, Canon, Sony, Panasonic usw. es gibt so viele Kamerahersteller und alle haben gute Kameras auf dem Markt.
Es gibt viele Diskussionen, welcher Hersteller besser ist und welche Kamera die Beste ist.
Ich verrate dir ein kleines Geheimnis.
Es ist sch.. egal welche Marke du hast und auch welche Kamera.

Warum?

Es kommt auf das Objektiv an.
Vielleicht bist du auch gerade dabei, wie viele andere die Fotografieren lernen, dir eine Kamera zu kaufen.
Du überlegst dir welche es denn sein soll.
Deine Bilder sollen so richtig geil aussehen.
Deswegen willst du dir eine Profi-Kamera zulegen.

Ein kleiner Tipp. Lass es!

Kauf dir für den Anfang eine günstige Kamera und dazu ein teures Objektiv.
Was für Objektiv Definition es gibt und worauf du achten solltest zeig ich dir in diesem Artikel.

Zoom mal hin

Das hast du bestimmt schon mal gehört.
Sei es bei einem Bild auf dem Smartphone, Monitor oder sogar in der Fotografie.

In der Fotografie gibt es Objektive die werden Zoom oder Vario genannt.
Diese Objektive können mehrere Brennweiten.

Aus diesem Grund auch Zoom, weil sie von einer Brennweite zu einer anderen Brennweite rein- oder rauszoomen können.
Die meisten Kit-Objektive sind Zoom-Objektive.
Du erkennst Zoom-Objektive an der Beschriftung auf dem Objektiv.
Hier wird die kürzeste und längste Brennweite angegeben.
Zum Beispiel 28-75mm.

Was Teleobjektiv?

Alles größer wie Normalbrennweite ist ein Teleobjektiv.
Doch was ist jetzt die Normalbrennweite?
Die Normalbrennweite errechnet sich durch die Sensorgröße.
Als Formel sieht das dann so aus.

Objektiv Definition Normalbrennweite

Bei einem 24x36mm Sensor ergibt das eine Normalbrennweite von 43,27mm.
Etwas aufgerundet, kann man sagen 50mm ist bei Kleinbild die Normalbrennweite.

Bei einer Mittelformat sieht es schon wieder anders aus.
Dort sind ca. 80mm Normalbrennweite.

Das bedeutet für Kleinbildformat sind 80mm schon ein leichtes Teleobjektiv.
Wenn es dann über 300mm geht kommen wir schon in Richtung Superteleobjektiv.
Teleobjektive sind in der Portrait-, Sport- und Tierfotografie häufig anzutreffen.
Weil sie einfach sehr schön Objekte freistellen.
Das bedeutet die Schärfentiefe ist sehr gering.

Für Landschaft ein Weitwinkel

Der Gegensatz zum Teleobjektiv ist das Weitwinkel.
Wie der Name schon sagt, es nimmt einen weitere Winkel auf.
Hierzu gehören alle Objektive die kleiner sind wie die Normalbrennweite.
Bei Kleinbildformat wäre ein 35mm Objektiv schon ein leichtes Weitwinkel.
Je kürzer die Brennweite wird desto mehr geht es in Richtung Fish-Eye.
Was im extrem Fall einen Blickwinkel von 200 Grad darstellen kann.
Die Bilder sehen meist aus, als würde man durch einen Türspion schauen.
Sie haben die charakteristische Verzerrungen, Gesichter sehen extrem breit gezogen aus.

In der Architektur- und Landschaftsfotografie werden solche Objektive öfters eingesetzt, da meist nicht genug Platz vorhanden ist um das Objekt mit einer Normalbrennweite zu fotografieren.
Oder auch bei Innenräumen kommen Weitwinkelobjektive zum Einsatz.

Was hat sich festgebrannt

Festbrennweite ist das Gegenteil zu Zoom-Objektiven.
Auch hier sagt der Name schon alles.
Es gibt nur eine feste Brennweite.

Es gibt zum Beispiel ein Teleobjektiv mit 85mm.
Das wäre dann eine Festbrennweite.

Oder ein 8mm Weitwinkel, auch eine Festbrennweite.
Wohin gegen ein 24-120mm ein Zoom-Objektiv ist, was von einem Weitwinkel in ein Tele geht.

Wie lichtstark ist das Objektiv

Hier kommt es immer ein bisschen zu Missverständnissen.
Die Lichtstärke eines Objektiv ist die größtmögliche Blendenöffnung.
Es gibt nicht an, dass man mehr Licht zur Verfügung hat oder sonst was.
Auf den meisten Objektiven steht die Lichtstärke neben der Brennweite.

Das kann dann so aussehen. 28-75mm f1:2.8, oder auch so 28-75mm f1:2.8-4.
Die zweite Angabe ist ein Zoom-Objektiv was unterschiedliche Lichtstärken hat.
Bei kürzester Brennweite von 28mm hat das Objektiv eine Lichtstärke von f2.8.
Ist die Brennweite 75mm ist die größte Blendenöffnung f4.

Ich bin der Meinung das dadurch auch schon ein gewisser Qualitätsstandard zu sehen ist.
Bei teuren Zoom-Objektiven gibt es meist eine durchgehende Lichtstärke.

Das würde dann so aussehen. 28-75mm f1:2.8.
Also beim Kauf unbedingt darauf achten welche Lichtstärke ein Objektiv hat.

Doch was bringt ein lichtstarkes Objektiv?

Nehmen wir ein Objektiv mit einer Lichtstärke von f1.4.
Für Portraits ist eine Blende von f1.4 ganz schön.
Jedoch ist der Schärfebereich, je nach Brennweite, sehr klein.
Weil die größte Blendenöffnung f1.4 ist, kannst du ohne Probleme auf f2 oder f2.8 abblenden und hast dennoch eine schöne Unschärfe, jedoch ist der Schärfebereich etwas größer geworden.

Hätte das Objektiv jetzt eine Lichtstärke von f4, wäre die nächste volle Blendenstufe f5.6.
Das bedeutet weniger Licht und der Schärfebereich ist fast schon zu groß.
Ein weiterer Grund der für ein lichtstarkes Objektiv spricht, sind Objektivfehler.
Etwas günstigere Objektive bilden bei offener Blende etwas schlechter ab.
Deswegen sollte man bei solchen Objektiven abblenden, meist eine oder zwei Blenden, um eine bessere Quali zu bekommen.

Bei lichtstarken Objektiven ist das dann kein Problem.
Aus diesem Grund lieber ein lichtstarkes Objektiv kaufen.

Der Bildstabilisator

Verwackelte Bilder gibt es nicht.
Das dank Bildstabilisator.
Diese sind in den Objektiven verbaut und versuchen Erschütterungen und kleine Bewegungen auszugleichen.
Im Großen und Ganzen spricht nichts gegen die Objektive.
Jedoch muss der Stabilisator ausgeschaltet werden, wenn du von einem Stativ fotografierst.
Dies steht meist auch in der Anleitung.
Leider hab ich kein Objektiv mit Stabilisator und kann darüber nicht so viel berichten.

Vielleicht hast du ja eins, dann schreib mir doch in den Kommentaren was deine Erfahrungen sind.

chromatische WAS?

Jedes Objektiv ist nicht zu 100% Perfekt.
Das liegt schon am Glas der Linsen.
Diese lassen nicht 100% Licht durch.
Doch auch durch die ganzen Brechungen die in einem Objektiv statt finden kann es zu Fehlern kommen.
Der wohl bekannteste Objektivfehler ist die chromatische Aberration.

Ich denk das hast du schon mal gehört.
Doch worum handelt es sich hierbei?

Wir sehen Licht meist als weißes Licht.
Licht besteht jedoch aus mehreren Farben, die zusammen ein weißes Licht geben.
Diese verschiedenen Farben haben verschiedene Wellenlängen.
Jedenfalls werden diese verschiedenen Wellenlängen unterschiedlich gebrochen.
Ok das bedeutet, in jeder Linse in einem Objektiv wird das Licht gebrochen und das Licht teilt sich in die verschiedenen Farben.
Wenn die Linsen jetzt nicht exakt zusammenarbeiten, können an den Objekträndern Farbsäume entstehen.
Diese Farbverschiebung nennt sich chromatische Aberration. Hier gibt es dann auch noch Unterteilung in Farbquerfehler und Farblängsfehler.
Durch Abblenden lassen sich die Farbsäume etwas abmildern.

Was gibt es noch.

Verzeichnung

Bei einem Weitwinkel oder besser ein Fish-Eye sehr gut zu sehen.
Hier haben wir Verzeichnung, meist gewollt, aber eigentlich sollte das nicht sein.
Der Effekt der typisch bei Weitwinkeln auftritt ist ein etwas rundliches Bild.

Diese Verzeichnung wird tonnenförmige Verzeichnung genannt.
Das Gegenteil ist die kissenförmige Verzeichnung.

Hier wölbt sich alles mehr zur Bildmitte, was dann wie ein Kissen aussieht.

Vignette

Sieht doch geil aus eine Vignette.
Ja, eigentlich schon.
Aber es ist ein Objektivfehler.

Viele legen in der Nachbearbeitung eine Vignette an um den Blick des Betrachters zu lenken.
Hier wird es als Stilmittel angewendet.

Bei einem Objektiv wird es als Fehler angesehen.

MTF-Kurve

Steht für Modulations-Transfer-Funktion.
Die MTF Kurve gibt die Leistung eines Objektiv wieder.
Es handelt sich also um einen Messwert.

Doch wie wird diese Kurve gelesen.

Objektiv Definition MTF Kurve

Die Y-Achse gibt an wie viel Licht durchgelassen wird. 1 steht für 100%, was nie erreicht wird, weil Glas nicht 100% Lichtdurchlässig ist.
Die X-Achse gib den Abstand zur Bildmitte an. 0 ist hier das Zentrum, die anderen Werte sind der Abstand in mm.

Die Linien geben Aufschluss über den Kontrast und Auflösung.
Dabei werden meist Messungen mit Linien durchgeführt.

Einmal die Sagittale Linien die von der linken unteren Ecke durch die Mitte zur rechten oberen Ecke verlaufen.
Die Meridionale Linien gehen von der linken oberen Ecke über die Mitte zur rechten unteren Ecke.

Aufschluss über den Kontrast geben die Linien mit 10 Linien/mm und die Auflösung wird von 30 Linien/mm gezeigt.
Je höher die Linien Links anfangen, desto besser.

Ebenso, je flacher die Kurve desto besser.

Crop-Faktor

Zoom, Brennweite, Objektivfehler und MTF.
Ganz schön viel.
Und jetzt kommt noch der Crop-Faktor.

Was ist jetzt das?

Der Sensor ist in manchen Kameras so groß wie der analoge Film 24x36mm.
Es gibt jedoch Kameras in denen ist der Sensor nur 23,6×15,8mm.
Das Verhältnis, um wie viel kleiner der Sensor ist, nennt man Crop-Faktor.

Schauen wir mal wie viel das hier ist.
Also teilen wir 24 durch 15,8.
Raus kommt 1,5189.

Also kann man sagen grob 1,5.
Genau das ist der Crop-Faktor bei Nikon, 1,5.

Objektiv Definition Crop-Faktor

Das bedeutet für Objektive, dass die Brennweite mal 1,5 die echte Brennweite ergibt.
Bei einem 50mm Objektiv hätte man an der Kamera mit dem kleineren Sensor dann eine 75mm Brennweite.
Hier musst du darauf achten, dass es Objektive gibt die extra für diese kleineren Sensoren entwickelt wurden.

Bei Nikon sind das die DX Objektive, bei Canon glaube EF-S.
Werden diese an eine Kamera mit Vollformat Sensor betrieben kann es zu Vignettierung kommen.
Weil der Bildkreis einfach kleiner ist und somit nicht der ganze Sensor belichtet wird.

Jedoch kann eine Optik für Vollformat auch an einer Kamera mit kleinem Sensor betrieben werden.
Dann kommt der Crop-Faktor zu tragen.

Was soll ich jetzt kaufen?

Wie du siehst gibt es viel zu beachten bei einem Objektiv.
Für einen Fotografie Anfänger kann das manchmal zu viel sein.

Jedoch lohnt es sich.
Investiere etwas Zeit bei der Objektiv-Wahl.

Eine kleine Hilfe.
Such dir ein Allrounder und eine Festbrennweite raus.
Das Allrounder Objektiv ist zum Beispiel ein Zoom.
Damit kannst du mehrere Brennweiten abdecken und du kannst so besser herausfinden welche Brennweite dir besser liegt.
Bei der Festbrennweite kommt es darauf an, was du fotografieren willst.

Portrait, eher 85mm.

Wobei ich auch viele Portraits mit einem 50mm fotografiere.
Hast du einen kleineren Sensor wären 50mm ja schon 75mm.

Also zuerst einmal schauen was für ein Sensor in deiner Kamera ist, Crop-Faktor ausrechnen und dann Objektiv suchen.
Lichtstärke sollte zwischen 1.4 und 2.8 liegen. So bekommst du Unschärfe in den Hintergrund.

Die MTF kannst du am Anfang erst mal vernachlässigen.

Fazit Objektiv Definition

Hoffentlich konnte ich dir etwas helfen die ganzen Begriffe zu verstehen.
Bevor du Geld für eine teure Kamera ausgibst hol dir lieber erst einmal ein richtiges Objektiv.

Kleiner Tipp.

Bei den meisten Fachhändlern kannst du die Objektive testen oder leihen.
Einfach deine Kamera mitnehmen, Objektiv drauf und einmal die ganzen Blendenreihe durch fotografieren.
Vielleicht steht der freundliche Fachverkäufer ja sogar Modell ;-) .
Dann kannst du am Computer die Bilder beurteilen und siehst gleich ob dir die Optik liegt, gefällt usw.

Wenn dir der Artikel gefallen hat oder du Fragen dazu hast, schreib mir doch einen Kommentar.