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Objektiv Definition | Fotografieren lernen

Stefan Steinbach

Stefan Steinbach BA
Fotograf // Coach

Bei Fragen schreib mir gerne an stefan@steinbach.photography

Hier erfährst du alles zu Objektiv Definition.
Nikon, Canon, Sony, Panasonic usw. es gibt so viele Kamerahersteller und alle haben gute Kameras auf dem Markt.
Es gibt viele Diskussionen, welcher Hersteller besser ist und welche Kamera die Beste ist.
Ich verrate dir ein kleines Geheimnis.
Es ist sch.. egal welche Marke du hast und auch welche Kamera.

Warum?

Es kommt auf das Objektiv an.
Vielleicht bist du auch gerade dabei, wie viele andere die Fotografieren lernen, dir eine Kamera zu kaufen.
Du überlegst dir welche es denn sein soll.
Deine Bilder sollen so richtig geil aussehen.
Deswegen willst du dir eine Profi-Kamera zulegen.

Ein kleiner Tipp. Lass es!

Kauf dir für den Anfang eine günstige Kamera und dazu ein teures Objektiv.
Was für Objektiv Definition es gibt und worauf du achten solltest zeig ich dir in diesem Artikel.

Zoom mal hin

Das hast du bestimmt schon mal gehört.
Sei es bei einem Bild auf dem Smartphone, Monitor oder sogar in der Fotografie.

In der Fotografie gibt es Objektive die werden Zoom oder Vario genannt.
Diese Objektive können mehrere Brennweiten.

Aus diesem Grund auch Zoom, weil sie von einer Brennweite zu einer anderen Brennweite rein- oder rauszoomen können.
Die meisten Kit-Objektive sind Zoom-Objektive.
Du erkennst Zoom-Objektive an der Beschriftung auf dem Objektiv.
Hier wird die kürzeste und längste Brennweite angegeben.
Zum Beispiel 28-75mm.

Was Teleobjektiv?

Alles größer wie Normalbrennweite ist ein Teleobjektiv.
Doch was ist jetzt die Normalbrennweite?
Die Normalbrennweite errechnet sich durch die Sensorgröße.
Als Formel sieht das dann so aus.

Objektiv Definition Normalbrennweite

Bei einem 24x36mm Sensor ergibt das eine Normalbrennweite von 43,27mm.
Etwas aufgerundet, kann man sagen 50mm ist bei Kleinbild die Normalbrennweite.

Bei einer Mittelformat sieht es schon wieder anders aus.
Dort sind ca. 80mm Normalbrennweite.

Das bedeutet für Kleinbildformat sind 80mm schon ein leichtes Teleobjektiv.
Wenn es dann über 300mm geht kommen wir schon in Richtung Superteleobjektiv.
Teleobjektive sind in der Portrait-, Sport- und Tierfotografie häufig anzutreffen.
Weil sie einfach sehr schön Objekte freistellen.
Das bedeutet die Schärfentiefe ist sehr gering.

Für Landschaft ein Weitwinkel

Der Gegensatz zum Teleobjektiv ist das Weitwinkel.
Wie der Name schon sagt, es nimmt einen weitere Winkel auf.
Hierzu gehören alle Objektive die kleiner sind wie die Normalbrennweite.
Bei Kleinbildformat wäre ein 35mm Objektiv schon ein leichtes Weitwinkel.
Je kürzer die Brennweite wird desto mehr geht es in Richtung Fish-Eye.
Was im extrem Fall einen Blickwinkel von 200 Grad darstellen kann.
Die Bilder sehen meist aus, als würde man durch einen Türspion schauen.
Sie haben die charakteristische Verzerrungen, Gesichter sehen extrem breit gezogen aus.

In der Architektur- und Landschaftsfotografie werden solche Objektive öfters eingesetzt, da meist nicht genug Platz vorhanden ist um das Objekt mit einer Normalbrennweite zu fotografieren.
Oder auch bei Innenräumen kommen Weitwinkelobjektive zum Einsatz.

Was hat sich festgebrannt

Festbrennweite ist das Gegenteil zu Zoom-Objektiven.
Auch hier sagt der Name schon alles.
Es gibt nur eine feste Brennweite.

Es gibt zum Beispiel ein Teleobjektiv mit 85mm.
Das wäre dann eine Festbrennweite.

Oder ein 8mm Weitwinkel, auch eine Festbrennweite.
Wohin gegen ein 24-120mm ein Zoom-Objektiv ist, was von einem Weitwinkel in ein Tele geht.

Wie lichtstark ist das Objektiv

Hier kommt es immer ein bisschen zu Missverständnissen.
Die Lichtstärke eines Objektiv ist die größtmögliche Blendenöffnung.
Es gibt nicht an, dass man mehr Licht zur Verfügung hat oder sonst was.
Auf den meisten Objektiven steht die Lichtstärke neben der Brennweite.

Das kann dann so aussehen. 28-75mm f1:2.8, oder auch so 28-75mm f1:2.8-4.
Die zweite Angabe ist ein Zoom-Objektiv was unterschiedliche Lichtstärken hat.
Bei kürzester Brennweite von 28mm hat das Objektiv eine Lichtstärke von f2.8.
Ist die Brennweite 75mm ist die größte Blendenöffnung f4.

Ich bin der Meinung das dadurch auch schon ein gewisser Qualitätsstandard zu sehen ist.
Bei teuren Zoom-Objektiven gibt es meist eine durchgehende Lichtstärke.

Das würde dann so aussehen. 28-75mm f1:2.8.
Also beim Kauf unbedingt darauf achten welche Lichtstärke ein Objektiv hat.

Doch was bringt ein lichtstarkes Objektiv?

Nehmen wir ein Objektiv mit einer Lichtstärke von f1.4.
Für Portraits ist eine Blende von f1.4 ganz schön.
Jedoch ist der Schärfebereich, je nach Brennweite, sehr klein.
Weil die größte Blendenöffnung f1.4 ist, kannst du ohne Probleme auf f2 oder f2.8 abblenden und hast dennoch eine schöne Unschärfe, jedoch ist der Schärfebereich etwas größer geworden.

Hätte das Objektiv jetzt eine Lichtstärke von f4, wäre die nächste volle Blendenstufe f5.6.
Das bedeutet weniger Licht und der Schärfebereich ist fast schon zu groß.
Ein weiterer Grund der für ein lichtstarkes Objektiv spricht, sind Objektivfehler.
Etwas günstigere Objektive bilden bei offener Blende etwas schlechter ab.
Deswegen sollte man bei solchen Objektiven abblenden, meist eine oder zwei Blenden, um eine bessere Quali zu bekommen.

Bei lichtstarken Objektiven ist das dann kein Problem.
Aus diesem Grund lieber ein lichtstarkes Objektiv kaufen.

Der Bildstabilisator

Verwackelte Bilder gibt es nicht.
Das dank Bildstabilisator.
Diese sind in den Objektiven verbaut und versuchen Erschütterungen und kleine Bewegungen auszugleichen.
Im Großen und Ganzen spricht nichts gegen die Objektive.
Jedoch muss der Stabilisator ausgeschaltet werden, wenn du von einem Stativ fotografierst.
Dies steht meist auch in der Anleitung.
Leider hab ich kein Objektiv mit Stabilisator und kann darüber nicht so viel berichten.

Vielleicht hast du ja eins, dann schreib mir doch in den Kommentaren was deine Erfahrungen sind.

Weiterlesen  Wie du ein Outdoor Shooting mit Gegenlicht fotografierst

chromatische WAS?

Jedes Objektiv ist nicht zu 100% Perfekt.
Das liegt schon am Glas der Linsen.
Diese lassen nicht 100% Licht durch.
Doch auch durch die ganzen Brechungen die in einem Objektiv statt finden kann es zu Fehlern kommen.
Der wohl bekannteste Objektivfehler ist die chromatische Aberration.

Ich denk das hast du schon mal gehört.
Doch worum handelt es sich hierbei?

Wir sehen Licht meist als weißes Licht.
Licht besteht jedoch aus mehreren Farben, die zusammen ein weißes Licht geben.
Diese verschiedenen Farben haben verschiedene Wellenlängen.
Jedenfalls werden diese verschiedenen Wellenlängen unterschiedlich gebrochen.
Ok das bedeutet, in jeder Linse in einem Objektiv wird das Licht gebrochen und das Licht teilt sich in die verschiedenen Farben.
Wenn die Linsen jetzt nicht exakt zusammenarbeiten, können an den Objekträndern Farbsäume entstehen.
Diese Farbverschiebung nennt sich chromatische Aberration. Hier gibt es dann auch noch Unterteilung in Farbquerfehler und Farblängsfehler.
Durch Abblenden lassen sich die Farbsäume etwas abmildern.

Was gibt es noch.

Verzeichnung

Bei einem Weitwinkel oder besser ein Fish-Eye sehr gut zu sehen.
Hier haben wir Verzeichnung, meist gewollt, aber eigentlich sollte das nicht sein.
Der Effekt der typisch bei Weitwinkeln auftritt ist ein etwas rundliches Bild.

Diese Verzeichnung wird tonnenförmige Verzeichnung genannt.
Das Gegenteil ist die kissenförmige Verzeichnung.

Hier wölbt sich alles mehr zur Bildmitte, was dann wie ein Kissen aussieht.

Vignette

Sieht doch geil aus eine Vignette.
Ja, eigentlich schon.
Aber es ist ein Objektivfehler.

Viele legen in der Nachbearbeitung eine Vignette an um den Blick des Betrachters zu lenken.
Hier wird es als Stilmittel angewendet.

Bei einem Objektiv wird es als Fehler angesehen.

MTF-Kurve

Steht für Modulations-Transfer-Funktion.
Die MTF Kurve gibt die Leistung eines Objektiv wieder.
Es handelt sich also um einen Messwert.

Doch wie wird diese Kurve gelesen.

Objektiv Definition MTF Kurve

Die Y-Achse gibt an wie viel Licht durchgelassen wird. 1 steht für 100%, was nie erreicht wird, weil Glas nicht 100% Lichtdurchlässig ist.
Die X-Achse gib den Abstand zur Bildmitte an. 0 ist hier das Zentrum, die anderen Werte sind der Abstand in mm.

Die Linien geben Aufschluss über den Kontrast und Auflösung.
Dabei werden meist Messungen mit Linien durchgeführt.

Einmal die Sagittale Linien die von der linken unteren Ecke durch die Mitte zur rechten oberen Ecke verlaufen.
Die Meridionale Linien gehen von der linken oberen Ecke über die Mitte zur rechten unteren Ecke.

Aufschluss über den Kontrast geben die Linien mit 10 Linien/mm und die Auflösung wird von 30 Linien/mm gezeigt.
Je höher die Linien Links anfangen, desto besser.

Ebenso, je flacher die Kurve desto besser.

Crop-Faktor

Zoom, Brennweite, Objektivfehler und MTF.
Ganz schön viel.
Und jetzt kommt noch der Crop-Faktor.

Was ist jetzt das?

Der Sensor ist in manchen Kameras so groß wie der analoge Film 24x36mm.
Es gibt jedoch Kameras in denen ist der Sensor nur 23,6×15,8mm.
Das Verhältnis, um wie viel kleiner der Sensor ist, nennt man Crop-Faktor.

Schauen wir mal wie viel das hier ist.
Also teilen wir 24 durch 15,8.
Raus kommt 1,5189.

Also kann man sagen grob 1,5.
Genau das ist der Crop-Faktor bei Nikon, 1,5.

Objektiv Definition Crop-Faktor

Das bedeutet für Objektive, dass die Brennweite mal 1,5 die echte Brennweite ergibt.
Bei einem 50mm Objektiv hätte man an der Kamera mit dem kleineren Sensor dann eine 75mm Brennweite.
Hier musst du darauf achten, dass es Objektive gibt die extra für diese kleineren Sensoren entwickelt wurden.

Bei Nikon sind das die DX Objektive, bei Canon glaube EF-S.
Werden diese an eine Kamera mit Vollformat Sensor betrieben kann es zu Vignettierung kommen.
Weil der Bildkreis einfach kleiner ist und somit nicht der ganze Sensor belichtet wird.

Jedoch kann eine Optik für Vollformat auch an einer Kamera mit kleinem Sensor betrieben werden.
Dann kommt der Crop-Faktor zu tragen.

Was soll ich jetzt kaufen?

Wie du siehst gibt es viel zu beachten bei einem Objektiv.
Für einen Fotografie Anfänger kann das manchmal zu viel sein.

Jedoch lohnt es sich.
Investiere etwas Zeit bei der Objektiv-Wahl.

Eine kleine Hilfe.
Such dir ein Allrounder und eine Festbrennweite raus.
Das Allrounder Objektiv ist zum Beispiel ein Zoom.
Damit kannst du mehrere Brennweiten abdecken und du kannst so besser herausfinden welche Brennweite dir besser liegt.
Bei der Festbrennweite kommt es darauf an, was du fotografieren willst.

Portrait, eher 85mm.

Wobei ich auch viele Portraits mit einem 50mm fotografiere.
Hast du einen kleineren Sensor wären 50mm ja schon 75mm.

Also zuerst einmal schauen was für ein Sensor in deiner Kamera ist, Crop-Faktor ausrechnen und dann Objektiv suchen.
Lichtstärke sollte zwischen 1.4 und 2.8 liegen. So bekommst du Unschärfe in den Hintergrund.

Die MTF kannst du am Anfang erst mal vernachlässigen.

Fazit Objektiv Definition

Hoffentlich konnte ich dir etwas helfen die ganzen Begriffe zu verstehen.
Bevor du Geld für eine teure Kamera ausgibst hol dir lieber erst einmal ein richtiges Objektiv.

Kleiner Tipp.

Bei den meisten Fachhändlern kannst du die Objektive testen oder leihen.
Einfach deine Kamera mitnehmen, Objektiv drauf und einmal die ganzen Blendenreihe durch fotografieren.
Vielleicht steht der freundliche Fachverkäufer ja sogar Modell ;-) .
Dann kannst du am Computer die Bilder beurteilen und siehst gleich ob dir die Optik liegt, gefällt usw.

Wenn dir der Artikel gefallen hat oder du Fragen dazu hast, schreib mir doch einen Kommentar.

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