Oder doch?
Du bist auf einem spontanen Trip in eine interessante Stadt.
Klar denkst du an deine DSLR-Kamera, sie liegt schon bereit.
Genau für solche kurzfristigen Entscheidungen.
In der Stadt angekommen, merkst du, die Brennweite ist viel zu lang.
Shit was nun?
Ok ich gebe es zu, auch mir unterlaufen Fehler. ;-)
Derjenige war ich.
Ein paar Freunde und ich sind spontan nach Berlin gefahren.
Ohne nachzudenken hab ich meine kleine Kamera eingepackt.
Diese hat einen kleineren Sensor und somit einen Crop-Faktor.
Das bedeutet meine 50mm Brennweite, sind ca. 75mm.
Tja damit kann man Personen fotografieren, jedoch keine riesigen Gebäude.
Genau das ist aber in Berlin interessant.
Das bedeutete, ich war auf mein Smartphone angewiesen.
Und weil ich mich schon in der Vergangenheit gezwungen habe den Hype zu verstehen, dachte ich mir ist es Zeit für einen Artikel.
Ich habe ein eBook geschrieben über Produktfotografie mit dem Smartphone.
Ich habe immer wieder mit dem Smartphone fotografiert, im Urlaub, auf Feiern usw.
Es fällt mir immer noch schwer die Smartphone-Kamera zu feiern.
Jedoch haben die 3 Tage Berlin meine Meinung geändert.
Der Sensor
Ist definitiv kleiner.
Klar, wäre er größer hätten wir Smartphones wie in den 90er.
Ein Smartphone Sensor ist nur ein paar Millimeter groß.
Die Megapixel sind jedoch so hoch wie bei normalen Kameras.
Wie ist das möglich?
Ganz einfach, alles wird extrem klein.
Die einzelnen Pixel sind winzig.
Der Abstand zwischen den Pixel ist quasi nicht mehr existent.
Ist das ein Problem?
Ja, definitiv ist es ein Problem.
Das Rauschverhalten wird höher.
Die Hersteller müssen Algorithmen entwickeln die dieses Rauschen herausrechnen.
Jedoch reicht der Sensor um Bilder zu fotografieren.
Ein Faktor muss jedoch zu diesem kleinen Sensor passen, das Objektiv.
Das Objektiv
Ist sehr wichtig.
In einem vorherigen Artikel über Objektive habe ich schon darüber geschrieben.
Es ist wichtig ein gutes Objektiv zu haben.
Es ist fast wichtiger wie die Kamera.
Gerade bei Smartphones ist meist eine Festbrennweite eingebaut.
Diese Festbrennweite ist ein Weitwinkel.
Dadurch hast du den Vorteil, dass die meisten Bilder scharf sind.
Ebenso passt ziemlich viel auf ein Bild.
Das merkst du wenn du einen Selfie aufnimmst.
Da passt du drauf und vielleicht noch ein riesiges Gebäude im Hintergrund.
Ebenso sind die Objektive sehr Lichtstark.
Oft haben die Objektive eine Blende von f2.8.
Das ermöglicht Aufnahmen bei sehr schwachem Licht.
Die Schärfe lässt dann aber schon etwas zu wünschen übrig.
Einstellungen
Die meiste Zeit fotografiere ich mit der Standard Fotoapp.
Dort habe ich schon ganz gute Einstellungen.
Es ist möglich die ISO einzustellen.
Die EV-Werte können eingestellt werden.
Sogar die Messmethode kann eingestellt werden.
Genau hier liegt oft der Punkt wo du eingreifen musst.
Dein Smartphone ist eben nicht immer so smart.
Du musst Einstellungen treffen.
Wenn du im Automatikmodus fotografierst musst du dich voll auf das Smartphone verlassen.
Deswegen mach ich Schnappschüsse im Automatik- und besondere Augenblicke im Manuellen-Modus.
Dort habe ich dann wenigstens ein bisschen mehr Kontrolle.
So, was ist bei den Einstellungen zu beachten?
Ich finde der EV-Wert ist ganz wichtig.
Danach kommt der Weißabgleich.
Viele Bilder währen, denke ich, viel zu hell oder zu dunkel, wenn ich nicht am EV-Wert gedreht hätte.
Doch zu erst solltest du deinem Smartphone sagen wie es ein Bild messen soll.
Hier rate ich dir zur Mittenbetonten-Messung.
Schau einfach mal unter den Einstellungen.
Diese sind nur freigeschaltet wenn du im Manuellen-Modus bist (So ist es jedenfalls bei mir, Android 5.0.2).
Der Weißabgleich kann auch nur im Manuellen-Modus eingestellt werden.
Wenn du den Weißabgleich und die Messung eingestellt hast, kannst du mit dem EV-Wert spielen.
Hier musst du jedoch bedenken, dein Display spiegelt.
Dadurch kann es sein das dein Bild zu dunkel aussieht, in Wahrheit aber richtig belichtet ist.
Bei extremen Situationen wie hier am Schloss Bellevue, musste ich den EV-Wert etwas ins Minus bringen.
Dadurch frisst die Sonne nicht ganz so schlimm aus, das Gebäude ist aber dennoch sichtbar.
Anders ist es bei hellen Objekten.
Hier musst du vielleicht den EV-Wert etwas in den Plus-Bereich schieben.
Denn ansonsten wird alles zu dunkel.
Es kommt immer auf das Motiv an und welche Messung du eingestellt hast.
Equipment
Der bekannte und gehasste Selfie-Stick ist ein Teil des Zubehör das es gibt.
Es gibt aber noch viel mehr.
Brauchst du es unbedingt?
Keine Ahnung.
Wenn du dein Smartphone bis auf´s Letzte ausreizen willst dann denke ich schon.
Das einzige was ich mir zu meinem Smartphone gekauft habe war ein Halter.
Diesen Halter kann ich dann auf jedes Stativ schrauben.
Stativ
Für ein Smartphone reichen kleine Stative.
Ich würde es wirklich gerne sehen, wie jemand mit einem 2m und 6kg Stativ mit einem Smartphone fotografiert.
Es würde bestimmt Aufsehen erregen. ;-)
Die Gorilla-Stative sind ideal.
Du kannst sie überall festmachen und hast somit immer die Möglichkeit für ein verwacklungsfreies Bild.
Ich selber besitze keins.
Ich hab aber schon zwei live getestet und die Dinger halten wirklich was aus.
Der Preis ist hier natürlich auch wie bei den normalen Kameras, von billig zu überteuert.
Objektive
Für die iPhones gibt es Wechselobjektive.
Was diese genau können, kann ich nicht sagen.
Wenn jemand solche Wechelobjektive ausprobiert hat, schreib mir einen Kommentar.
Würde mich interessieren was da so geht.
Leider hab ich noch nichts Ähnliches für mein Smartphone gefunden.
Wenn jemand ein Wechelobjektiv für ein Sony Z3 compact findet, ebenso einen Kommentar da lassen, Danke.
Nachteile
So kommen wir noch kurz zu den Faktoren warum ich nicht so der Smartphone-Fotografie-Fan bin.
Die Qualität.
Ja ich bin ein 100% Zoomer.
Manchmal darf´s auch etwas mehr sein.
Dort versteckt sich eben die Qualität.
Und hier muss ich sagen, verschmieren mir die Detail zu sehr.
Gerade wenn es etwas dunkler ist oder die Lichtsituation nicht optimal.
Dann sind die Bilder für mich eigentlich nur noch als Schnappschüsse zu gebrauchen.
Das Objektiv deckt extrem viel ab.
Ich hab riesige Gebäude einfangen können und war dafür nicht so weit weg gestanden.
Das ist klasse.
Jedoch auch ein Nachteil.
Ich hab keinen optischen Zoom.
Das bedeutet, gerade die geliebte Unschärfe bekommt man eigentlich nur mit Filtern hin.
Für Makroaufnahmen ist die volle Schärfe genial.
Jedoch hätte ich mir öfters gewünscht etwas Unschärfe im Bild zu haben.
Gerade wenn man Menschen fotografiert.
Fazit
Seit dem Ausflug nach Berlin bin ich dennoch von meiner Smartphone-Kamera überzeugt.
Die ganzen Nachteile und Einschränkungen sind machtlos gegenüber einem Punkt.
Mobilität.
Das Smartphone hat mir die hier gezeigten Bilder und noch andere ermöglicht.
Egal wo, egal wann, es ist immer mit dabei.
Und ich glaube diesen Punkt sollte man nicht unterschätzen.
Egal ob die Bilder jetzt genug Details haben oder nicht.
Wenn du die Bilder nur auf deinem Rechner anschaust, reicht es vollkommen.
Willst du die Bilder groß ausdrucken, tja dann musst du dich mit der Quali eben zufrieden geben.
Oder du fährst nochmal an die Stelle mit deiner DSLR-Kamera.
Für mich jedenfalls ist die Smartphone-Kamera eine Stufe höher gestiegen.
Gerade wegen Mobilität und „Alles beieinander“.
Ich fotografiere und danach kann ich das Bild posten, als E-Mail verschicken usw.
Die Bedienung ist mir jedoch immer noch ein Dorn im Auge.
Ebenso, dass ich auf das Display schauen muss und es von mir weg halte.
Aber egal.
Lieber so, wie gar kein Bild.
Was sind eure Erfahrungen mit Smartphone-Kameras.
Teilt ihr meine Meinung oder seht ihr es ganz anders.
Schreib mir einen Kommentar.
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft ;-)
Hier zum Downloaden mein eBook „Produktfotos selber machen“ , dort fotografiere ich auch mit einem Smartphone schöne Dinge.
Schöne Grüße
Stefan