Dieser eine Platz.
Ich kam sah und war verliebt.
Dieser Platz ist so coooool!
Warte mal, da kann ich bestimmt ein hammer Shooting machen.
Aber was für Bilder soll ich da fotografieren?
Es sollte eine Person im Bild sein, definitiv!
Woher bekomme ich jetzt ein Model?
Ach ich lass es, finde bestimmt eine andere Idee.
Ungefähr 2 Jahre später kam ich zurück an diesen Platz und machte das Shooting.
Wie ich dabei vorgegangen bin will ich dir Heute schreiben.
Vom Locationscouting, Shooting bis zur Bildbearbeitung bekommst du alles. ;-)
Abgeranzt, verschmiert und dennoch schön!
Vor zwei Jahren waren ein Kumpel und ich ein bisschen die Stadt erkunden.
In dieser Zeit war gerade Cannstatter-Wasen.
Also sind wir auch mal dort hingefahren.
Ich hasse solche Volksfeste.
Kann ihnen nicht wirklich was abgewinnen.
Zu viele Menschen, zu viele grölende Besoffene und viel zu hohe Preise.
Jedoch ist gleich an der U-Bahn Station eine coole Unterführung.
Hier dürfen legal Graffiti´s gesprüht werden.
Manche sind echt krasse Kunstwerke, manche eher Schmierereien.
Dennoch mag ich solche Plätze.
Sie haben eine Geschichte und einen gewissen Flair.
2 Woche vor dem Shooting
Bin ich zu diesem Ort gefahren, um zu sehen wie er heute aussieht.
Es hat sich nicht viel verändert.
Ein paar andere Graffiti, dass war´s.
Jedoch hat sich mein Blick geändert.
Ich schaute nach coolen Spots.
Wo könnte ich ein Model positionieren.
Wo hab ich vielleicht coolen Lichteinfall.
Also hab ich mein Handy genommen und Bilder gemacht.
Ich bin mindestens eine Stunde rumgelaufen.
Ah cool, zack Bild gemacht
Die hintersten Ecken inspiziert und mir Notizen gemacht.
Sonne notieren
Ist enorm wichtig!
Ein Location-Scouting, kann und mache ich nicht bei jedem Shooting.
Wenn es sich jedoch ergibt, liebe ich es, den Ort kennen zu lernen.
So ist nicht alles neu beim Tag des Shooting´s.
Ich weiß nicht wie andere vorgehen bei so was, ich mach es jedenfalls so.
Ich fahre zu dem Ort.
Fotografiere jeden Spot der für mich interessant wirkt.
Dann schreib ich mir die Uhrzeit und Sonnenstand auf.
So weiß ich ungefähr, wie die Lichtverhältnisse sind.
Dann kann ich das Shooting auch besser timen.
Nach dem Scouting ging es richtig los.
Vorbereitungen
Ich hatte die Location.
Ich wusste wo die Sonne ungefähr steht.
Ich wusste das ich dort unbedingt ein Shooting machen will.
Also holte ich mir etwas Inspiration.
Dafür suche ich in Google, 500px oder meine erste Wahl Pinterest.
Pinterest Inspiration
Ist eine großartige Sache.
So ganz verstehen tue ich Pinterest bis heute nicht.
Jedoch ist es eine riesige Inspirationsquelle.
Du kannst einfach ein paar Suchbegriffe eingeben und schon spuckt es passende Bilder aus.
Diese Suche kann dann immer weiter verfeinert werden.
Um nicht immer wieder zu suchen, hab ich einen Ordner angelegt.
Dort wurden dann alle Bilder gespeichert die mir gefallen haben.
Mich hat weniger interessiert wie die Models aussahen, eher Posen und ein bisschen Licht.
Posen sind enorm wichtig.
Besonders wenn du nicht mit einem professionellen Modell arbeitest.
Dann solltest du versuchen, ein paar schöne Posen zu finden.
Diese musst du dann auch deinem Model zeigen.
Sonst weiß es ja nicht was du von ihm willst.
Wenn du solche Bilder gesammelt hast, leg dir am besten einen Ordner auf deinem Handy, Tablet oder im Cloud-Speicher an.
Ich hab dafür Google-Drive.
So kann ich von überall mit meinen Devices darauf zugreifen.
Nachdem ich die Posen und die Inspiration hatte, ging es weiter.
Skizzen anfertigen
Ich bin kein begnadeter Maler.
Dennoch versuche ich mir ein ungefähres Bild zu machen.
So bekomme ich eine Idee was ungefähr funktioniert und was nicht.
Es müssen wirklich keine Kunstwerke sein!
Versuch einfach mit Strichmännchen herauszufinden wo das Model stehen könnte.
So wusste ich wo ich ein Kopf-Portrait machen will und wo Ganzkörperaufnahmen.
Das hilft ungemein beim späteren Shooting.
So, die Vorbereitungen waren so gut wie abgeschlossen.
Doch das Wichtigste fehlte, das Model.
Model finden
Ist eine Wissenschaft für sich.
Nein, nicht wirklich.
Es braucht nur Mut.
Gerade wenn du noch nicht so sicher im Fotografieren bist.
Aber mal ganz ehrlich, was soll groß passieren?
Ihr oder ihm gefallen die Bilder überhaupt nicht.
Sie oder er sind völlig aus dem Häuschen.
Beides keine wirklichen Gründe, es nicht wenigstens zu probieren.
Traue dich!
Schnapp dir das Nachbarmädchen/jungen und shoote ein bisschen.
Anders sieht es natürlich bei bezahlten Shootings aus.
Hier bin ich bis heute noch leicht nervös.
Hier hilft mir dann eine gute Equipment-Vorbereitung.
Einfach fragen
Es war dann so, dass ich eine gute Freundin gefragt habe.
„Hey, wie sieht es aus, hättest mal Lust ein Shooting zu machen?“
„Klar, wann wo, was soll ich anziehen?“
So ungefähr war das Gespräch.
Wenn du dann schon ein paar Ideen hast, umso besser.
Ich hab ihr dann ein Bild geschickt.
So in der Art würde ich gerne Bilder machen.
Dann noch eins von der Location, dass war´s.
Sie hat mir dann ein paar Outfits geschickt.
Und wir haben darüber gesprochen, was besser passen könnte.
Dann war es endlich soweit.
Das Shooting
Am Abend vor dem Shooting hab ich noch mal das Wetter überprüft.
Dann bin ich noch mal die Posen durchgegangen.
Und hab das Equipment gepackt.
Equipment
Für dieses Shooting hab ich nicht wirklich viel mitgenommen.
Jedoch so viel, dass es ein Rollkoffer wurde. ;-)
- 2 Kameras (D700*, D50)
- 2 Objektive (28-75mm 2.8*, 50mm 1.8*)
- 2 Lichtstative
- Softbox für Aufsteckblitz*
- Reflektor*
- Tablet
- Wasserflasche* ;-)
2 1/2 Setups
In allen Setups hab ich nur einen Blitz eingesetzt.
Diesen hab ich über den internen Kamerablitz gesteuert. (entfesselt Blitzen)
Die Setups sind nichts spektakuläres, jedoch gefällt mir das Licht.
Bei der Beauty-Aufnahme bin ich ziemlich mittig gekommen.
Etwas weiter über dem Kopf vom Modell.
Wichtig bei einer kleinen Softbox.
Die Softbox weiter zum Modell.
Damit mir der Blitz nicht im Weg steht, hab ich einen Galgen verwendet.
Die Blitzleistung hab ich je nach Setup und Blende angepasst.
Das zweite Setup war mit seitlichem Blitz.
Hier habe ich versucht über den Untergrund zu reflektieren.
Da sie sehr nah am Untergrund war, funktioniert so was.
Sollte dennoch nicht genug Licht vorhanden sein.
Und ich rede hier von den Schatten.
Dann einfach den Reflektor oder ein weißes Blatt Papier (Styropor) unten anbringen.
Das halbe Setup ist eigentlich wie das Erste nur mit Sonnenlicht kombiniert.
Hier war dann ab und zu die Sonne sehr präsent vorhanden.
Dadurch werden die Gesichtskonturen sehr schön betont.
Jedoch braucht es meist eine Aufhellung um keine dunklen Schatten zu bekommen.
Ja, dass war das Shooting.
Für mich der kreativste und spaßige Teil, war dann die Nachbearbeitung.
Nachbearbeitung
Wie so oft schon gesagt, du musst deine Bilder nach-bearbeiten.
Es muss keine High-End-Retusche sein.
Es muss auch nicht mit tausende von Ebenen gearbeitet werden.
Aber du solltest schon etwas Zeit in deine Bilder investieren.
In Lightroom / Camera RAW kannst du zum Beispiel wirklich coole Sachen machen.
Auch wenn es nur der Weißabgleich ist.
Es lässt deine Bilder schöner aussehen.
Probiere es wenigstens mal, wenn du es nicht eh schon machst.
Meine Bilder
Bei einem Shooting das kostenlos für beide Seiten ist, gibt es immer Meins und Dein´s.
Ich darf meine Bilder für Portfolio, Facebook usw. verwenden.
Diese sind nach meinem Geschmack bearbeitet.
Mit solchen Bilder kann die Person jetzt aber nicht immer was anfangen.
Wie hier zum Beispiel, will sie Flyer gestalten, Website usw.
Da kommt eine High-End-Beauty Aufnahme nicht so dolle.
Deswegen gibt es für sie oder ihn immer ein paar Bilder die nur minimal bearbeitet sind.
So haben beide Seiten etwas davon.
Wie bei mir dann so eine Bearbeitung aussieht, seht ihr hier im Video.
Ihre Bilder
Bei den Bildern für den privaten Gebrauch, geh ich dann meist so vor.
Ich passe Farben, Belichtung, Tiefen und Lichter an.
Dann gebe ich etwas Tonung in die Schatten und Lichter.
Ebenso passe ich die Farben etwas an.
Gerade in die Rottöne gebe ich ein bisschen Orange.
Als Nächstes geh ich in Photoshop und retuschiere Hautunreinheiten mit dem Reparatur-Pinsel.
Zum Schluss gebe ich nach meinem Geschmack noch etwas Farbe und Tonung ins Bild.
DAS WARS!
Fazit
Also Leute geht raus, macht Bilder!
Es ist wichtig zu Üben.
Ich merk selber, dass wenn ich nicht fotografiere ich nicht mehr so drin bin.
Oft geht mir der Workflow verloren.
Ich kenne mich aus, weiß wie ich Licht setzen muss, aber ich brauch auch Training.
Wie jeder Sportler auch, wenn er nicht Trainiert verliert er die Kraft, Ausdauer, Routine für den Körper.
Habt ihr kein Model, dann fotografiert Landschaften, Street-Fotografie, Food, Makro usw.
Dann nehmt die Bilder und bearbeitet sie.
Sieht es nicht so aus wie es soll, macht es noch mal, bis es klappt!
Und ihr wisst ja, ihr könnt immer gerne eine Mail schreiben oder mir Bilder auf Facebook posten.
Ich helfe euch wirklich gerne weiter, ihr müsst es nur machen. ;-)
Schöne Grüße
Stefan
Wann war euer letztes Shooting und was habt ihr fotografiert?
Schreibt mir einen Kommentar!